Was kann und soll die EZB zur Klimakrise beitragen?
Um die Grenzen der planetaren Belastbarkeit und die Möglichkeiten einer nachhaltigen Gestaltung europäischer Finanzpolitik ging es der Weltethos-Forschungsgruppe Finanzen und Wirtschaft bei ihrer Tagung am 13. Oktober in Frankfurt am Main. Unter dem Titel „Die Europäische Zentralbank und ihre Rolle in einem nachhaltigen Finanzsystem – Probleme und Chancen“ sprachen hochrangige Expertinnen und Experten – wie u. a. Peter Ehrlich (Pressesprecher der EZB), Dr. Fritzi Köhler-Geib (Chefvolkswirtin der KfW-Bank), Prof. Klüh (Zentrum für Nachhaltige Wirtschafts- und Unternehmenspolitik) und Dr. Ehnts vom Institute for International Political Economy in Berlin – über die geld- oder finanzpolitischen Instrumente, mit denen vor allem auch ökologische Ziele erreicht werden können.
Einen Höhepunkt stellte das Club of Rome-Panel dar, insbesondere mit den Beiträgen von Dr. Mamphele Ramphele und Peter Blom. Dr. Ramphele brachte als Ko-Präsidentin des Club of Rome, als Aktivistin und ehemalige Geschäftsführerin der Weltbank, eine globale Perspektive ein, während Blom (Vorsitzender des Rethinking Finance Hub im Club of Rome) von seinen Erfahrungen als CEO der nachhaltigen Triodos Bank berichtete. Moderiert wurde das Panel von Dr. Ndidi Nnoli-Edozien, die als Mitglied im Vorstand der Forschungsgruppe und als Mitglied beim Club of Rome dabei auch einen Schwerpunkt auf die Sozial- und Kulturverträglichkeit von Finanzgeschäften setzte.
Das Fazit zur Tagung zog für die Forschungsgruppe Prof. Dr. Harald Bolsinger, der 2017 bereits das EU-Parlament mit einer Petition auf mangelnde ethische und ökologische Leitlinien in der Wertpapierannahme der Zentralbank hinwies. Die Petition wurde am 11. Oktober im Brüsseler Petitionsausschuss diskutiert und begrüßt. Weitere Schritte sollen folgen. Die Forschungsgruppe wird dies weiterhin aktiv begleiten.
