Weltethos und Soziale Marktwirtschaft in Lateinamerika
2019 veröffentlichten der weltweit bekannte Ökonom Jeffrey Sachs, der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft Nils Goldschmidt, der Bereichsleiter Lehre am Weltethos-Institut Christopher Gohl und der Institutsdirektor Ulrich Hemel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den Artikel „Soziale Marktwirtschaft als Friedensprojekt“. Leitidee war der Gedanke, dass die Kombination aus fairem Wettbewerb als Mechanismus der Suche nach guten Lösungen in einer freien Gesellschaft mit der Gewährleistung von sozialen Mindeststandards verbunden werden muss, um in einer Gesellschaft Vertrauen, Gemeinwohl und Frieden zu schaffen.
Dieser Artikel hatte eine Wirkungsgeschichte deshalb, weil er rasch ins Englische, Französische, Italienische und Spanische übersetzt wurde. So fand er u. a. Resonanz in Indien, besonders aber in Lateinamerika. Denn die jüngste Geschichte dieses Subkontinents ist gekennzeichnet durch die große Spannung zwischen populistischer Politik mit teilweise verheerenden wirtschaftlichen Ergebnissen und neoliberalen Strömungen mit der Folge enormer sozialer Spannungen.
Der neu als Friedensprojekt formulierte Gedanke der Sozialen Marktwirtschaft verspricht einen Ausweg aus der Skylla eines elitären und sozial kalten, reinen Marktliberalismus und eines inzwischen als desaströs erkannten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ wie in Venezuela, der inzwischen Millionen Geflüchtete und massenhafte Armut zustande gebracht hat.
In Verbindung mit nationalen und internationalen Verbänden wie dem BDI, dem BKU, der Coparmex und der USEM in Mexiko, ANDI in Kolumbien, der SNI in Peru und zahlreichen anderen hielt der Direktor des Instituts 2021 zahlreiche Vorträge in spanischer Sprache zu diesem Thema, mit teilweise bis 1000 digitalen Teilnehmenden. Dabei kam immer wieder ausdrücklich der Hintergrund des Vertrauensaufbaus durch die Praxis der Weltethos-Idee zur Sprache.